Wie erkenne ich gute Qualität von Hafer?

Wir beziehen unseren Premium Gold- und Schwarz- Hafer aus dem Schwarzwald, aus folgenden Gründen:

  • hohe Qualität: schöne, grosse glänzende Körner
  • umweltfreundlicher Anbau
  • kurze Transportwege
Wie erkenne ich gute Qualität von Hafer?
Ein Interview von Cavaleiras mit der Anbauerin vom Premium Hafer Silke Zeitz vom Berghof im Südschwarzwald: 09.2020

Cavaleiras: Silke, eurer Hof liegt auf dem Hügel, mit herrlicher Weitsicht und Ruhe, was gefällt dem Hafer so gut in eurer Region?

Silke: Hi Sarah, wie Du schon bei Deinem Besuch bei uns gesehen hast, ist es die klare, saubere Luft, der gesunde Boden und vor allem die Liebe zu unserem Getreide, das den Hafer so gut wachsen lassen.

Anbau

Cavaleiras: Was ist die Herausforderung beim Haferanbau?

Silke: Die Herausforderung liegt in der Gesunderhaltung des Bodens und damit des Getreides durch eine weite, wohlüberlegte Fruchtfolge und eine gezielte Ernährung der Pflanze. Stimmen diese Parameter, muss wenig Pflanzenschutz eingesetzt werden.
Eine Besonderheit auf unserem Hof ist beispielsweise die pfluglose Bodenbearbeitung. Der Pflug dreht den Boden ja einmal komplett um, auch um oben liegende Unkrautsamen in die Tiefe zu vergraben, wo sie nicht keimen können. Allerdings passiert das auch mit dem Bodenleben. Das Bodenleben sind Milliarden kleinster Lebewesen pro Quadratzentimeter, die sich vor allem in den oberen Zentimetern des Bodens aufhalten und sehr wichtig für einen gesunden Boden sind. Sie bauen Pflanzenreste ab, stellen Nährstoffe und Humus zur Verfügung und halten den Boden krümmelig. Wir grubbern den Boden nur und vergraben das Bodenleben nicht, sondern durchmischen die obere Schicht. Dann bleiben die Tierchen weitestgehend intakt, leider auch so manches unerwünschte Kraut. Trotzdem ist der Boden am Schluss vitaler und bringt gesunde und leistungsfähige Pflanzen hervor.

 

Pflanzenschutzmittel

Cavaleiras: Muss euer Hafer gespritzt werden?

Silke: wer einen eigenen Garten hat, kennt das Problem mit den Unkräutern. Denen kann man im eigenen Garten durch regelmäßiges Hacken Herr werden. Auf dem Acker geht das natürlich nicht, wir bauen jedes Jahr auf ungefähr 25 Hektar (250.000m²) Hafer an. Deshalb nutzen wir ein Herbizid wenn die Pflanze noch ganz klein ist um den Unkrautdruck zu minimieren. Denn nur wenn sie Platz und Licht zum Wachsen hat, kann sich eine gesunde, kräftige Pflanze entwickeln. Danach brauch der Hafer keine Behandlung mehr.

 

Qualität des Hafers

Cavaleiras: eine ganz praktische Frage: woran erkenne ich, ob ein Hafer eine gute Qualität aufweist?

Silke: Du kannst alle Deine Sinne einsetzten und auf Dein Bauchgefühl vertrauen. Ist der Hafer goldgelb, duftet frisch und schmeckt leicht süßlich beim Draufbeißen? Dann ist er genau richtig für unsere Pferde. Bauchige, große Körner sprechen auch für eine gute Qualität. Diese Körner verfügen über einen großen „Mehlkörper“ und haben damit reichhaltigere Inhaltsstoffe als kleinere, schlanke Körner.

Der Schwarzhafer ist natürlich dunkel gefärbt. Das ist dann kein Zeichen für schlechte Qualität. Hier erkennt man vor allem am Geruch und den schönen, glänzenden Körnern die gute Qualität.
Ist der Hafer grau, riecht er muffig und schmeckt bitter? Dann bitte keinesfalls verfüttern, hier haben sich Schimmelpilze an die empfindliche Spelz, das ist die Schale, geheftet.  Außerdem sollte natürlich vor allem Hafer im Hafer sein und keine anderen Körner, Unkrautsamen oder kleine Steine.

 

Schwarzhafer versus Goldhafer

Cavaleiras: Apropos Schwarzhafer: ist das einfach eine Variante des goldenen Hafers oder hat er spezielle Eigenschaften?

Silke: Um den Schwarzhafer ranken sich einige Mythen. Fakt ist, dass er dem Goldhafer in den Inhaltsstoffen sehr ähnlich ist. Er ist ursprünglicher, hat etwas kleinere Körner und bringt weniger Ertrag bei der Ernte als Goldhafer. Außerdem weist er ein etwas höheren Gehalt an Mineralstoffen auf. Wissenschaftlich gesehen gibt es also wenig Unterschiede.
Pferdehalter berichten hingegen von besserem Geschmack bis hin zu heilsamen Eigenschaften bei beispielsweise Kotwasser. Am besten, jeder testet das selbst und macht sich ein eigenes Bild.

 

Hafer Light

Cavaleiras: Was ist «Hafer light», dass ihr im Sortiment führt?

Silke: Da wir vor allem Saatgut produzieren, läuft unser Premium Hafer mehrmals durch die Sogenannte Reinigung. Hier werden in mehreren Schritten die unerwünschten Dinge aus dem Hafer gesiebt, gepustet und gerüttelt. Dabei wandern nur die besten und größten Körner in unseren Premium Hafer. Die etwas kleineren Körner werden separat ausgesiebt und ergeben den “Hafer Light“. Durch die kleineren Körner, die ja immer von der strohigen Spelz ummantelt sind, haben wir einen höheren Rohfasergehalt und eine geringere Nährstoffdichte im Hafer Light. Wer also gerne Hafer füttert aber nicht so viele Nährstoffe im Pferd braucht, kann darauf zurückgreifen.